Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und Zungenbrennen, aber auch Kopf- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit, Immunschwäche und Allergien können Folge einer Sensibilisierung auf zahnärztliche Werkstoffe sein.
Ohne Zahnersatz geht es aber auch nicht.
Trotz aller prophylaktischen Maßnahmen ist es regelmäßig notwendig, Zähne mit Füllungen, Kronen, Brücken oder herausnehmbarem Zahnersatz zu versorgen oder zu ersetzen. Alle dabei verwendeten Materialien tragen ausnahmslos das CE-Zeichen und unterliegen den Qualitätskriterien und Anforderungen des Medizinproduktegesetz für in Deutschland gefertigten Zahnersatz.
Trotz dieser Prüfung und optimaler zahntechnischer Verarbeitung lassen sich individuelle Empfindlichkeiten auf diese Werkstoffe nicht ausschließen. Manche Menschen vertragen Gold, Palladium oder sogar Platin nicht, andere reagieren auf Kunststoffe.
Eine Biokompatibilität schließt Allergien leider nicht aus!
Unverträglichkeit von Zahnersatz kann Folge einer glücklicherweise nur selten vorkommenden toxischen Reaktion sein, viel häufiger ist sie aber Folge einer allergischen Reaktion auf einen im Zahnersatz enthaltenen Werkstoff.
Diese allergischen Reaktionen können bei einer Biokompatibilitätsprüfung nicht ausgeschlossen werden, da sie nur bei wenigen Patienten auftreten.
Allergie auslösend können alle Metalle sein, aber auch verschiedene Acrylate, die in Kunststoffen enthalten sind. Grundsätzlich könnte jeder in den Mund eingebrachter Werkstoff eine allergische Reaktion auslösen. Da Allergien ganz individuelle Reaktionen sind, können Begriffe wie „Bio-Gold“ oder „hyperallergener Kunststoff“ trügerisch sein, denn sie minimieren lediglich das individuelle Risiko für eine Allergie.
Wer kann betroffen sein?
Bis heute ist nicht bekannt, warum einige Menschen auf Metalle, Kunststoffe oder andere Allergene Sensibilisierungen entwickeln.
Sicher ist, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen und das der Körper auf verschiedene Fremdstoffe eine nicht adäquate, überschießende Reaktion zeigt.
In den meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Spättypallergien. Der Körper hat bei Kontakt individuelle Gedächtniszellen auf Metalle, Kunststoffe oder auch Zemente gebildet.
Er kann diese Materialien nicht tolerieren. Im Fall eines dauerhaften Kontaktes mit diesem Werkstoff wird die Bildung vieler T‑Lymphozyten (Teil der weißen Blutkörperchen) durch die Gedächtniszellen ausgelöst. Die daraus entstehende ganzkörperliche Symptomatik wie Entzündung, Schmerz, Schwellungen oder auch grippeähnliche Allgemeinsymptome sind Teil der Immunantwort. Die das Ziel hat eingedrungene, als schädlich angesehene „Fremdantigene“ zu beseitigen.
Wie kann man untersuchen, ob der eigene Körper auf ein Material reagiert?
Eine moderne und genaue Analysemethode ist der Lymphozytentransformationstest (LTT) Bei diesem Test werden im Labor aus einer Blutprobe Immunzellen gewonnen und mit den „Verdächtigten“ Metallen, Kunststoffen oder auch anderen Materialien zusammengebracht. Über moderne immunologische Methoden wird gemessen, ob Ihre T Lymphozyten auf das entsprechende Material reagieren. Wenn ja, liegt eine Sensibilisierung vor. Bei einem positiven Testergebnis auf schon verarbeitete Materialien wird Ihr Zahnarzt mit Ihnen besprechen, ob einen Entfernung angeraten ist oder ob weitere Untersuchungen notwendig sind.
Was wird im LTT getestet?
LTT-Metalle: | Quecksilber, Kupfer, Silber, Zinn (Amalgam), Ethylquecksilber, Gold, Nickel, Palladium, Chrom, Kobalt, Molybdän, Titan, Aluminium, Cadmium |
LTT-Kunststoffe: | TEGDMA, BISGMA, HEMA, Methylmethacrylat, Diurethandimethacrylat, 4,4‑Isopropylidendiphenol, Ethylenglycoldimethacrylat, N,N‑Dimethyl-4-toluidin, Benzolperoxid, Hydrochinon |
LTT-Nativmaterial: | Getestet wird auf mit eingesandte individuelle Dentalersatzmaterialien |
Kontakt:
Institut für Medizinische Diagnostik Berlin-Potsdam MVZ GbR
Nicolaistrasse 22
12247 Berlin (Steglitz)
Tel.: (030) 77 001 220
Fax: (030) 77 001 236
www.imd-berlin.de
(Quelle: imd Berlin; April 2014)